Memoiren einer jungen Erwachsenen

Vergesst alles, was ich ich in letzter Zeit über meinen Schwarm geschrieben habe. Ich möchte keine normale Freundin für ihn sein. Ich will mehr! Als er mir heute im Unterricht gegenübersaß, konnte ich mich gar nicht richtig konzentrieren. Er ist so süß und intelligent, das törnt mich einfach so an. Ich stand ja schon auf einige Jungen und habe versucht, sie für mich zu gewinnen. Doch diesmal werde ich meine Taktik ändern. Morgen sitze ich wieder neben ihn und da werde ich versuchen, ein wenig mit ihm zu flirten. Ob ich ihn nach einem Date für die Ferien fragen sollte? Oder wär das zu überstürzt? Wir kennen uns ja erst seit 8 Wochen. Okay, meine Taktik ist noch nicht ganz perfekt. Aber ich kann auch nicht einfach herumsitzen und warten, bis was von ihm kommt. Ich bin ein Mädchen, das die Dinge gerne selbst in die Hand nimmt. Ach man Jungs, ihr macht mich verrückt!

Heute war ja Katy Perry in Berlin. Ich wollte eigentlich zu ihrer Parfümvorstellung gehen, aber ich hatte dann doch keine Lust mich 5 Stunden vorher vor dem Douglas-Geschäft zu stellen. Und bei meinem Glück dann nicht mal ein Autogramm oder Foto zu bekommen. Nene, da war ich dann lieber beim Tennis. Zur Zeit macht mir das Tennisspielen wieder richtig Spaß. Ein Grund dafür dürfte auch mein süßer Trainer sein :P
Doch kommen wir zu meinem heutigen Thema. Früher war ich extrem schüchtern. Ich habe mich kaum getraut auf andere Leute zuzugehen und habe ziemlich oft zu Boden gestarrt. Das hat sich dann mit den Jahren immer ein klein wenig verändert. Doch die Veränderung, die ich im letzten Jahr durchgemacht habe, ist echt groß. Heutzutage macht es mir überhaupt nichts mehr aus, auf andere Leute zuzugehen und mich mit ihnen zu unterhalten. Und ich gucke überhaupt nich mehr auf den Boden, wenn ich verunsichert bin oder mir etwas peinlich ist. Ich hebe einfach den Kopf und schaue meinem Gegenüber in die Augen. Ich lasse mir nichts gefallen. Und ich gehe aufrecht durchs Leben. Diese Verwandlung hat eine Weile gedauert. Doch jeder kann es schaffen! Man muss sich einfach klarmachen, dass man nichts zu verlieren hat. Und dass man auf keinen Fall schlechter oder unwichtiger als jemand anderes ist. Und manchmal muss man sich einfach das nehmen, was man will.
Meine BF ist mittlerweile das komplette Gegenteil von mir. Ich war früher ja genau wie sie. Doch ich wollte kein schüchterner Nerd mehr sein. Ich habe zwar versucht, ihre Selbstwertkomplexe zu beheben, aber wenn derjenige es selber nicht ändern will, klappts auch nicht. Was ich damit sagen will: Wenn ihr selbstbewusster durchs Leben gehen wollt, fangt jetzt damit an! Verzeiht euch Fehler und nehmt euch nicht zu viel vor. Auch mit kleinen Schritten kommt man ans Ziel.
Auch wenn ich manchmal sehr, sehr unsicher bin, außer hier in meinem Blog lasse ich es mir nicht anmerken. Und es fühlt sich einfach so gut an, sich etwas zu trauen, neue Kontakte zu knüpfen und seine Meinung vertreten zu können.

Ich stand gerade in meinem Bademantel am offenen Fenster, schaute auf die Bäume vor meinem Zimmer und hörte das Plätschern des Regens. Ich war erstaunt über die Wunder der Natur. Und dann traf es mich wieder. Dieses grausame Gefühl, diese Wunder irgendwann nie wieder erleben zu können. Das ist Tatsache. Und ich habe Angst davor.
Deshalb habe ich mich gefragt: Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Diese Frage muss jeder wohl für sich beantworten. Ich habe zur Zeit das Gefühl, dass irgendetwas nicht richtig läuft. Ich gehe zur Schule, habe einen Nebenjob und Hobbys. Ich habe eine Familie und Freunde, die mich lieben. Was will ich noch? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht mein ganzes Leben an diesem Fleck leben kann. Ich will die Welt sehen. Und das wichtigste: Ich will meine große Liebe finden, die mich natürlich auch zurückliebt. Liebe ist für mich das schönste Gefühl auf der Welt. Mein Sinn des Lebens ist es also, den Partner fürs Leben zu finden. Zu heiraten. Kinder zu bekommen. Eine Leben zu führen, das mich vollkommen und glücklich macht. Auch wenn es nicht für immer ist.

In dieser Nacht bin ich wieder in meinem Traum gestorben. Habt ihr sowas auch schon mal erlebt? Es ist echt ein schreckliches Gefühl, finde ich, vor allem, weil es sich immer so verdammt real anfühlt. Und mir ist das ja leider nicht das erste Mal passiert. Aber warum Träume ich denn von meinem Tod? Traumdeuterseiten meinen, dass eine Trennung hervorsteht oder ich noch was erledigen will, bevor es zu spät ist. Ich meine, ich würde mich gerne von meinem alten Leben trennen und irgendwo ganz neu anfangen. Aber ob das der Grund ist? Unterbewusstsein, rede doch bitte nicht in Rätseln mit mir!
Ich fühle mich zur Zeit auch irgendwie unvollkommen, als ob etwas fehlt. Vielleicht wird mir der ganze Alltag auch einfach zu viel. Ich bin froh, wenn die Woche überstanden ist. Dann kann ich endlich das tun, was ich will. Doch was will ich eigentlich? Wen will ich? Und was will ich ändern? So viele Fragen, so wenige Antworten.

Von Freitag bis heute Abend war ich bei meiner Oma und habe dort einfach ein wenig entspannt. Ich brauchte einfach einen Ortswechsel, wo ich mal über alles nachdenken konnte und einfach nichts tun brauchte. Ich meine, ich habe schon was gemacht, aber das hat mir Freude gemacht. Das waren keine Pflichten, was ich sonst habe. Ich habe auch ein paar Entschlüsse gefasst.
Der morgige Tag wird mich leider wieder in meinen Alltag hineinziehen. Ich werde wieder Hausaufgaben mache müssen...Aber zum Glück ist nur noch eine Woche Schule und dann sind erstmal Herbstferien. Die brauche ich echt dringend.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass bestimmte Leute, die ich kenne, dieses Blog lesen und wissen, wer ich bin. Es gibt einige Indizien, die auf mich schließen, wenn man mich kennt. Ich hoffe aber, dass das nicht so ist...