Dienstag, 3. September 2013
Hinter der Fassade.
Heute war einfach nur ein Scheiß-Tag. Alles begann damit, dass ich mit einem grummelnden Magen aufwachte und mir den ganzen Tag (jetzt immer noch) total kotzübel war. Ich ging jedoch zur Schule und fragte meinen Schwarm wie versprochen, ob er denn nun am Freitag Zeit habe. Hat er nicht. Seifenblade zerplatzt.
Jedenfalls habe ich versucht nicht zu sehr enttäuscht zu wirken und ganz normal weiterzumachen. Ihm ist wohl nichts Ungewöhliches an mir aufgefallen. Meiner Lehrerin schon. Nach dem Unterricht fragte sie mich, ob alles in Ordnung sei, weil ich ziemlich fertig aussah. Ich meinte nur, dass es mir nicht gut geht. Ging es mir ja wirklich nicht. Geht es mir jetzt auch immer noch nicht.
Dann waren meine Haare heute auch total strähnig und ich sah meinem Gefühlszustand wohl entsprechend aus.
Über die Sache mit meinem Kumpel muss ich noch ein paar Nächte schlafen.
Naja, jetzt muss ich noch zum Gitarrenunterricht und danach mit meinem Kurs in die Oper. Wo mein Schwarm auch sein wird. Ich bin einfach so enttäuscht von ihm.

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Montag, 2. September 2013
Zwei Jungs.
Heute war eigentlich ein ganz normaler Tag. Ich hatte ganz normal Unterricht und mein Schwarm und ich haben uns öfters angelächelt. Heute wollte ich ihm zudem total sexy zuzwinkern. Am Ende sah es wohl eher so aus, als ob ich Zuckungen habe. Na toll.
Dann bin ich zu meiner Arbeit gegangen und als ich dann zu Hause war und meine Hausaufgaben beendet waren, hab ich bei Facebook gechillt. Bis mich mein Kumpel, von dem ich vor zwei, drei Jahren was wollte, anschrieb. Es gab mal einen Vorfall zwischen uns und seitdem will er Sex mit mir. Und diesmal ist es echt ernst. Doch ich liebe ihn nicht mehr und ich will einfach nicht dafür ausgenutzt werden. Doch trotzdem kann ich ihm nicht widerstehen. Was soll ich denn tun? Ich bin keine Schlampe. Und ich bin doch total in meinen Schwarm verknallt....
Ich muss nochmal darüber nachdenken.
Obwohl, steht mein Entschluss nicht schon fest?
Zurück zu meinem Schwarm. Morgen sitze ich wieder neben ihn und demnach werde ich ihn wegen Freitag fragen. Ich hasse es einfach, wenn man mich Warten lässt. Und da sich die Frauen mittlerweile ja emanzipiert haben, können sie auch selbst was in die Hand nehmen. Ich hoffe so, dass er mit mir dorthin hingeht.

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Sonntag, 1. September 2013
Ein neuer Anfang.
Hi!

Einige werden sich vielleicht wundern, warum meine 74 Beiträge, die ich in den 308 Tagen geschrieben habe, nicht mehr da sind. Ich habe sie gelöscht.
Ich habe in letzter Zeit viel nachgedacht und denke, ich habe mich verändert - ich bin mir darüber klar geworden, wer ich bin und wer ich sein will. Ich möchte mein bisheriges Leben, bei dem ich nichts rückgängig machen will, hinter mich lassen. Vielleicht denkt ihr jetzt: Sie bedauert nichts in ihrem Leben, will damit aber abschließen? Das passt doch gar nicht.
Ich denke einfach, dass ich auf dem falschen Weg war. Doch dieser falsche Weg hat mich zu dem gemacht, was ich bin und mich auf den richtigen geleitet. Ich weiß jetzt nämlich, was ich wirklich will.

Zuerst etwas über meine Person.
Ich bin 16 Jahre alt und gehe in die 11.Klasse.
Zudem wohne ich in Berlin. Ich bin ziemlich gut in der Schule und muss dafür auch gar nicht so viel tun. Meine Woche ist total durchgeplant. Zweimal die Woche arbeiten gehen (ich spare für meinen Führerschein), einmal die Woche Gitarrenunterricht, einmal Tennistraining. Freitags und samstags treffe ich mich mit Freunden. Und die Sonntage sind meine Lern-und Chilltage.

Ich habe eine nicht ganz normale Familie, aber wer hat das schon? Obwohl ich weiß, dass ich von ihr geliebt werde, tun wir uns alle sehr schwer, uns in den Arm zu nehmen. Ich will versuchen, das zu ändern.

Ich habe eine beste Freundin und ein paar weitere Freunde. Ja, das klingt jetzt vielleicht wenig, aber ich bin nicht gleich mit jemanden befreundet, wenn ich einmal mit der Person geredet habe. Für mich zählt da noch mehr dazu.

Jetzt, da ich in der 11.Klasse bin, habe ich Kurse. Und in diesen Kursen habe ich einen besonderen Jungen kennengelernt. Er ist nicht so wie die anderen. Er ist so verdammt schlau und freundlich. Und das ist so sexy. Ich habe ihn gefragt, ob er mit mir zum Eishockeyspiel am Freitag geht. Eishockey ist meine absolute Leidenschaft. Er würde sehr gerne mitkommen, weiß aber noch nicht, ob er da einen Einsatz beim DRK hat. Ich hoffe, er sagt mir rechtzeitig Bescheid. Ich will ihn echt gerne näher kennenlernen.

Was sollte man noch von mir wissen? Ich bin ein Fan von Tim Bendzko, Justin Bieber und Heffron Drive.
Früher mochte ich noch Austin Mahone, Cody Simpson und One Direction. Doch das ist vorbei.

Nach meinem Abi will ich Pharmazie studieren. Am besten in meiner Heimatstadt Berlin. Früher wollte ich einfach nur so früh wie möglich weg von meiner Familie und am besten gleich weg aus Deutschland. Ich wollte vor meinem alten Leben wegrennen und irgendwo ganz von vorne starten. Doch ich habe eingesehen, dass ich vor nichts und niemandem wegrennen muss. Ich akzeptiere all die guten und schlechten Dinge, die passiert sind, blicke positiv in die Zukunft und tue JETZT was ich für richtig halte. Es ist wichtig, bei der Familie zu bleiben. Deine Familie wird dich immer akzeptieren, auch wenn du 1000 Fehler machst. Und die Vergangenheit hat auch viele gute Seiten.

Ich war früher nicht sehr selbstbewusst. Was heißt früher, eigentlich war ich es bis letzte Woche noch nicht. Doch ich habe endlich eingesehen, dass ich wertvoll bin, dass ich geliebt werde, auch wenn ich Fehler mache und, dass es mir egal sein kann, was die anderen über mich denken. Wichtig ist, was ich selbst von mir denke. Seit ich diese Gedanken habe, gehe ich selbstbewusster, selbstsicherer und glücklicher durch die Welt.
Früher wollte ich jedem Gefallen und möglichst perfekt sein. Aber das geht nun mal nicht und das ist auch okay!

Ich bin mit meinem neuen guten Gedanken, Einsichten und Gefühlen so glücklich wie nie zuvor. Vielleicht ist für euch nicht ganz klar geworden, was sich denn eigentlich verändert hat. Ich würde sagen, meine Wahrnehmung auf mich selbst und die Dinge, die um mich herum passieren. Und ich bin gespannt, wohin mich das Leben noch führen wird.

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