Memoiren einer jungen Erwachsenen

Dass ich Marc heute nach sieben Monaten wieder gesehen habe, hat mich total aus der Fassung gebracht. Ich hatte mich ja in letzter Zeit über ihn aufgeregt, ihn sogar als "Idiot" in meinem Handy eingespeichert. Ich hatte hin und wieder mit ihm geschrieben, es weckte keine Gefühle in mir. Es war halt, als ob wir Freunde wären. Ich dachte wirklich, ich wäre über die ganze Sache hinweg. Aber als ich ihn heute gesehen habe.... Ich finde ihn immer noch so verdammt anziehend. Es ist verrückt, wir waren nur zwei Monate zusammen. Aber ich war damals wirklich sehr, sehr verliebt, total im Rausch und als Marc dann Schluss machte, folgte der kalte Entzug. Ich habe mich so elend gefühlt. Es wurde nach einiger (sehr langer) Zeit wieder besser. Aber als ich meine Droge heute wiedergesehen habe....Es ist, als ob ich diesen Entzug niemals gemacht hätte.
Wenn ich ihn bald ständig sehen muss...Das schaffe ich nicht. Er hat mich so verletzt und trotzdem begehre ich ihn. Ich will, dass es aufhört. Ich will nichts mehr für ihn empfinden. Es macht mich kaputt.
Äußerlich wirke ich stark. Ich flirte hin und wieder mit einigen Jungs, aber das erfüllt mich einfach nicht. Ich will nicht diese Sexbeziehungen, die mir ständig angeboten werden. Ich will eine richtige, stabile und langanhaltende Beziehung. Mit jemanden, der mich mal in den Arm nimmt, dessen Wärme ich spüren kann und der für mich da ist. Ich will geliebt werden.
Versteht mich nicht falsch. Ich habe Familie und Freunde, die mich lieben, das weiß ich. Aber sie können trotzdem nicht die Leere in mir füllen. An vielen Tagen ist mir diese Leere nicht bewusst. Da bin ich ein total glücklicher Single. Doch dann gibt es Tage wie heute. Wo es etwas gibt, das mich total fertig macht und mich diese Leere spüren lässt.
Was soll ich nur tun? Ich kann ja nichts erzwingen.