Memoiren einer jungen Erwachsenen

Gleich vorne weg: Ich bin eine schlechte Fahrschülern. In der Schule gelte ich als eine der besten, mir ist bis jetzt immer alles relativ leicht gefallen, ich hatte nie Probleme irgendwas Neues zu erlernen. Bis ich mit der Fahrschule anfing. Im August hatte ich meine Theorieprüfung bestanden und ein paar Tage später meine erste Fahrstunde. Und seitdem fahre ich. Ich hatte bis jetzt schon 25 Fahrstunden á 80 Minuten und ein Ende ist noch nicht wirklich in Sicht. Ich war schon zwei-, dreimal an dem Punkt, an dem ich einfach alles hinschmeißen wollte. Ich habe wirklich schon sehr viele Tränen deswegen vergossen. Meine Mutter setzt mich auch total unter Druck, dass ich doch endlich mal fertig werden müsse. Ich möchte anmerken, dass sie selbst keinen Führerschein hat und ich mir den Führerschein komplett selbst finanziere.
Jedenfalls habe ich heute den Fahrlehrer gewechselt, da ich das Gefühl habe mit meinem alten nicht weiterzukommen. Morgen habe ich meine erste Fahrstunde bei einem neuen Fahrlehrer, ich bin gespannt wie's wird! Obwohl ich langsam am Verzweifeln bin, werde ich nicht aufgeben. Ich gebe immer erst auf, wenn ich wirklich ALLES versucht habe.

Gestern sind ja Kraftklub in Berlin aufgetreten. Und ich war dabei!
Ich war ja schon auf vielen Konzerten (u.a. bei Justin Bieber :D) und ich muss sagen, dass dieses Konzert das geilste von allen war! Kraftklub haben richtig Stimmung gemacht und es sind sogar noch Casper und K.I.Z. aufgetreten! Ich bin wirklich froh dabei gewesen zu sein, Kraftklub ist meine Lieblingsband ♥ Falls ihr Kraftklub noch nicht kennt, hört euch unbedingt mal "Liebe", "Wie ich" und "Blau" an.
Als ich gestern gegen Mitternacht vom Konzert nach Hause gefahren bin, habe ich dem Typen, mit dem ich am Valentinstag ein Date hatte, per Whatsapp abserviert. Naja, was heißt abserviert. Ich hab ihm geschrieben, dass ich denke, dass aus uns nichts mehr wird. Er hat's gesehen und nicht darauf geantwortet. Hmm, okay.
Ich bereue es aber nicht. Die Entfernung hat mir schon seit längerer Zeit Zweifel bereitet. Außerdem hatten wir nur oberflächliches Zeug geschrieben und wir haben uns halt seit Valentinstag nicht mehr wiedergesehen. Wie lange sollte ich denn auf ein zweites Date warten? Hinhalten lasse ich mich nicht.
Er war mir echt sympathisch und entsprach auch meinem Typ, aber, naja, ist wohl am besten so.

Mein letzter Schulmonat ist angebrochen. Ich realisiere noch gar nicht so wirklich, dass ich ab April nie wieder in die Schule gehen werde. Berufsschule, okay, aber das ist ja was anderes. Momentan will ich aber, dass die Schule endlich endet. Es ist so stressig! Deshalb komme ich auch kaum zum Schreiben.
Valentinstag ist zwar schon über zwei Wochen her, doch möchte ich trotzdem noch kurz darüber berichten. Es war nämlich der bisher beste Valentinstag meines Lebens. Ende Januar habe ich auf einer Party einen echt sympathischen und attraktiven Jungen kennengelernt. Am Valentinstag hatten wir unser erstes Date und ja, es war sehr schön :) Er hat mir gleich zu Beginn ein Armband als Valentinsgeschenk mitgebracht *o*
Wir waren Eislaufen, haben viel geredet und gelacht. Ich hatte echt Spaß mit ihm. Wir schreiben auch noch regelmäßig und sehen uns bald wieder. Das Problem ist halt, dass er über eine Stunde von mir entfernt wohnt. Ich hatte schon zwei Fernbeziehungen, beide sind gescheitert. Deshalb bezweifle ich, dass das mit uns was wird. Nach der Trennung von Marc habe ich mir geschworen, erst wieder eine Beziehung einzugehen, wenn ich mir sicher bin, dass das was Ernstes und Längeres werden kann. Ich muss zugeben, obwohl ich echt zufrieden mit meinem Single-Leben bin, würde ich schon gerne wieder eine Beziehung haben. Ich vermisse die körperliche Nähe. Eine lange Umarmung. Ein inniger Kuss. Danach sehne ich mich zur Zeit sehr. Wahrscheinlich denke ich deshalb auch noch öfters an Marc. Keine Ahnung, wann ich den Idioten endgültig aus meinem Kopf verbannen kann. Der Typ, den ich zurzeit date, hat übrigens ziemliche Ähnlichkeit mit Marc. Wahrscheinlich ist das ganze schon zum Scheitern verurteilt.

Das neue Jahr hatte also begonnen. Ich hatte mir mein Single-Leben soweit wieder ganz gut aufgebaut. Ich hatte mich im Fitnessstudio angemeldet (wo ich bis jetzt auch fleißig dreimal die Woche hingehe (Neujahrsvorsatz bis jetzt durchgehalten!)), mich wieder mehr auf mein Äußeres konzentriert und viel mit meinen Freunden unternommen. Es sah so aus, als ob ich endgültig über Marc hinweg war. Es sah so aus. Ende Januar ging es mir dann wieder richtig beschissen. Ich fühlte mich so allein und merkte, dass ich Marc immer noch zurückwollte. Was hatte ich dann also gemacht? Ich hatte Marc bei Facebook angeschrieben. An einem Mittwochnachmittag. Ich schrieb ihm, dass ich mir immer noch was mit ihm vorstellen könnte und fragte ihn, ob er denkt, dass es nochmal mit uns klappten könnte. Wenn nicht, sollte er mir das auch sagen. Dann könnte ich mich wenigstens auf etwas Neues konzentrieren. Am Mittwoch kam keine Antwort. Am Donnerstag kam keine Antwort. Am Freitag kam keine Antwort. Die Sache war für mich klar. Okay, dann wollte er eben nichts mehr mit mir zu tun haben.
Als ich am Samstagmorgen dann nichtsahnend auf mein Handy schaute, blinkte Marcs Bild vom Facebook Messenger auf. Mein Herz fing kräftig an zu pumpen. Er hatte geantwortet. Um drei Uhr morgens.
Er schrieb, dass er es nicht sicher wüsste und dass er mir nichts sagen wollte, was er vielleicht nicht sicher so meinen würde. Ich solle mich lieber auf was Neues konzentrieren, denn so würde ich ja viel glücklicher werden. Und es tue ihm leid.
Ich hatte mit solch einer Antwort gerechnet, doch trotzdem tat es verdammt nochmal weh. Ich antwortete ihm nicht. Ich weiß bis heute nicht, was ich darauf antworten soll. Dass es ihm nicht leid tun brauch? Sollte es ihm. Schließlich hat er mir erst gezeigt, wie schön Liebe sein kann und mich dann einfach fallen gelassen.
Auch wenn ich am Samstag erstmal ne Weile geheult hatte, hatte die ganze Sache was Positives. Ich musste noch einmal kräftig auf die Fresse fallen, denn so konnte ich endlich mit der Sache abschließen. Ich habe seitdem akzeptiert, dass wir nicht mehr zusammen kommen werden. Ich habe mich wirklich auf etwas Neues konzentriert. Und am Valentinstag ein Date. Aber dazu ein anderes Mal mehr ;)
Ich muss zugeben, dass ich immer noch manchmal an Marc denke. Vor allem, wenn ich traurige Liebeslieder höre. Oder wenn ich sehe, welches Profilbild von irgendeinem Mädel er schon wieder gelikt hat. Doch es tut nicht mehr weh. Ich weiß nämlich, dass er so perfekt, wie ich ihn in Erinnerung habe, gar nicht ist.

Silvester ist ja jetzt auch schon wieder ne Weile her und doch kann ich mich noch genau an alles erinnern. Ich hatte mit meinen zwei besten Freunden bei mir gefeiert. Gleich am frühen Abend hatte ich ihnen gesagt, dass ich nicht viel trinken werde, vllt ein oder zwei Bier. HAHAHAHAHAHA. Hätte ich das auch mal getan. Meine zwei Freunde hatten alles mögliche mitgebracht und mich immer wieder ermuntert doch mitzutrinken. Irgendwann dachte ich mir dann "Scheiß drauf" und habs getan. Das war ein Fehler. Ein verdammt großer Fehler. Kurz nach Mitternacht hatte ich Bier, Sekt, Klopfer, Likör und Wodka intus. Ich war so blau wie noch nie. Ich war wirklich richtig zu. Und auf welche Idee bin ich in dem Zustand gekommen? Meine Ex-Freunde anzurufen. Meine Freunde hätten mir einfach das Handy wegnehmen könne, als ich auf diese glorreiche Idee gekommen war. Aber nein. Als erstes habe ich natürlich Marc angerufen. Er hatte sein Handy ausgestellt, worüber ich in dem Moment stocksauer war. Doch jetzt im Nachhinein bin ich heilfroh darüber! Ich hätte mich sowas von blamiert. Naja, jedenfalls habe ich dann meinen Ex angerufen mit dem ich Anfang 2014, also vor Marc, zusammen war. Ich hatte seit unserer Trennung und einem unangenehmen zufälligen Treffen danach nichts mehr von ihm gehört. Joar...in meinem Zustand hatte ich ihm dann viel zu erzählen á la "Du hast mich damals einfach im Stich gelassen!" und "Denkst du noch oft an mich?" Nach einer halben Stunde kam ich dann auf die Idee, dass ich ihm genug erzählt hatte. Dann habe ich noch zwei andere männliche Freunde angerufen und peinliche Sachen gelabert.
Um 6.30 waren wir dann endlich schlafen gegangen und zwei Stunden später sind wir auch schon wieder aufgestanden. Ich habe mich wirklich noch nie so elend, beschissen, beschämt und kotzübel gefühlt wie an diesem Neujahrstag! Ich lag den ganzen Tag apathisch in meinem Bett und hab mich in Selbstmitleid gesuhlt. An diesem Tag habe ich mir geschworen nie wieder Alkohol zu trinken! Ich will mich nie wieder so fühlen und mich so sehr blamieren. Und obwohl meine Freunde und Familie mir seitdem Alkohol angeboten haben, habe ich immer abgelehnt. Cola schmeckt eh viel besser.