Memoiren einer jungen Erwachsenen

Als Anna am Montagnachmittag nach Hause kam, checkte sie wie immer WhatsApp. Und was wartete da auf sie? Genau. Eine Nachricht von Byron. „Schickes Bild :)“,schrieb er. Anna hatte ja extra ein neues Bild von sich reingestellt. Und ihr Plan hatte funktioniert. Anna schrieb zurück und sie begann vier Stunden lang nebenbei mit ihm zu schreiben. Sie war einfach nur glücklich. Irgendwann verabschiedeten sie sich dann. Wann sie das nächste Mal etwas von ihm hören würde, war unklar.
Abends im Bett durchdachte Anna nochmal alles. Sie realisierte, dass sie sich da schon wieder in etwas verrannte. Aus sie und Byron würde sowieso nichts werden. Er ist genauso wie sie ein Partygänger und will in den Diskos einfach nur Spaß haben. Single und an nichts gebunden sein. Und plötzlich war das für Anna okay. Sie wollte gar nicht unbedingt eine Beziehung. Sie wollte Party machen ohne immer darauf achten zu müssen, vergeben zu sein. Denn wenn man vergeben in die Disko geht, ist das ziemlich beschissen. Man kann mit keinem Jungen tanzen. Man kann sich von niemanden einladen lassen. So konnte sie in die Disko gehen, und wenn Byron auch da war, eben mit ihm tanzen. Und knutschen. Und wenn er nicht da war, oder gerade keine Lust hatte, na dann würde schon ein anderer kommen. So eine lockere Partybeziehung schien für Anna gar nicht mehr so schlecht auszusehen. Jetzt war es ihr auch egal, wann Byron das nächste Mal schreiben würde. Trotzdem freute sie sich schon, das nächste Mal auf so eine Party zu gehen. Und dort vielleicht wieder Byron wiederzusehen.